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Ein großes „Danke“ und weiter?

Natürlich freut man sich, wenn es ein großes „Danke“ gibt. Kommt dieses allerdings zu oft – egal ob direkt, via Funk oder Medien – ohne dass eine spürbare Anerkennung folgt, verfliegt die Freude darüber auch wieder sehr schnell.

Tatsächlich hätte es im Zuge der Coronakrise bereits genug Möglichkeiten gegeben, den Danksagungen Taten folgen zu lassen. Immerhin wäre die erwiesene Einsatz- und Opferbereitschaft innerhalb der Polizei Begründung genug und wurden zahlreiche Erschwernisse und Belastungen in diesem Zusammenhang ohne erwähnenswertes Murren mitgetragen.

Urlaubssperre, Aussetzen der DZR (Ruhezeiten), kurzfristige Dienstplanänderungen, Aufbürden artfremder Tätigkeiten, erhöhte Gefährdung, konfuse Gesetzeslage usw…

All das wurde geduldig und widerstandslos hingenommen, weil es gerade in Krisenzeiten gilt, dass die Polizei funktioniert und Verlass auf uns ist. Im Gegenzug gab es jedoch wenig zu spüren von echter Dankbarkeit.

Versteuerte Entschädigungen für Stornokosten (bei gebuchten Urlauben), Einkommenseinbußen für Risikogruppen, Entfall von Zulagen, Beschluss einer Behörde gegen Polizeigewalt, keine faire Weihnachtsbelohnung usw…

Wenn wir dann jetzt noch hören müssen, dass einzelne Führungskräfte in anderen Bundesländern bereits eine steuerfreie COVID-Sonderprämie (teilweise vierstellige Eurobeträge) erhalten haben, während man etwa für die Basispolizei Verschlechterungen bei der Einzelverrechnung von Reisegebühren beschließt, fällt es ziemlich schwer, sich über Danksagungen zu freuen.

Es mag wohl stimmen, dass jetzt angesichts zahlreicher tragischer Ereignisse, wo Existenzen vernichtet werden und Tote zu beklagen sind, nicht unbedingt die richtige Zeit zum „Jammern“ ist.

Dennoch ist es unsere verdammte Pflicht und Schuldigkeit als Interessensvertretung im Sinne der Dienstnehmer, Missstände aufzuzeigen und Verbesserungen einzufordern. „Hände falten und Goschen halten“ steht eben nicht als unsere Aufgabe im Personalvertretungsgesetz.



Übrigens: Sollte es zu den eingeforderten und wünschenswerten Verbesserungen kommen, sind auch wir gerne bereit dem Dienstgeber ein großes „DANKE“ zu sagen!

Euer Team der AUF/FEG